Ein Heim für fliegende Edelsteine: Anlage einer Flachwasserzone für Libellen

Die Förderung der Artenvielfalt an unseren Standorten erfolgt immer auf der Basis wissenschaftlich erhobener Daten zur Verbreitung besonderer, seltener oder gefährdeter Arten. Unsere Gewinnungsstätten bieten dabei einer Vielzahl entsprechender Arten geeignete Lebensräume, aber manchmal ist man als Biologe auch nach vielen Jahren immer noch überrascht, was man an Baggerseen finden kann. Natürlich sind Libellen an den Ufern unserer Baggerseen häufig, und auch seltenere Arten wie der Kleine Blaupfeil oder der Spitzenfleck sind eher die Norm als die Ausnahme. Aber mit einem Nachweis der akut vom Aussterben bedrohten Sumpf-Heidelibelle war nun nicht zu rechnen!

Dieser lebhaft rot und gelb gefärbte „fliegende Edelstein“ benötigt zur Fortpflanzung möglichst ausgedehnte, sonnige Flachwasserzonen. Da solche Uferbereiche – sei es an Baggerseen oder natürlichen Gewässern – in der Regel schnell mit Weiden und Pappeln zuwachsen, ist die Art aus den Niederungen entlang des Rheins inzwischen fast verschwunden. Die Funde im Uferbereich unseres Baggersees waren da schon beinahe eine kleine Sensation.

Um die Art dauerhaft an unserem Baggersee zu halten und die Vorkommen möglichst zu vergrößern und zu stabilisieren, haben wir im Frühsommer kurzerhand eine bereits vorhandene, aber eher schmale Flachwasserzone deutlich erweitert und am Ufer aufkommende Jungweiden zurückgedrängt. Die Maßnahme zeigte unmittelbar Erfolg: Bereits wenige Wochen später konnten in dieser neuen Flachwasserzone Sumpf-Heidelibellen bei der Paarung beobachtet werden. Gemeinsam mit lokalen Naturschutzakteuren und Spezialisten sind weitere Maßnahmen für die Sumpf-Heidelibelle in Vorbereitung – das Vorkommen dieses Ehrengastes an unserem Baggersee ist auf absehbare Zeit gesichert.

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