Natürliche Landschaftsdynamik und Sekundärlebensräume in der Rohstoffgewinnung
Die Gewinnung mineralischer Rohstoffe entwertet keine Landschaft, sie wandelt Landschaft um und schafft neue Standortverhältnisse. Die ursprünglich vorhandenen Landschaftselemente, wie Gehölze oder landwirtschaftliche Nutzflächen, weichen nährstoffarmen Rohbodenstandorten mit kleinen, sonnenexponierten Flachgewässern und Brachflächen mit freier Vegetationsentwicklung. Diese Standortbedingungen erlauben es einer neuen Artengemeinschaft, unsere aktiven Rohstoffgewinnungsstätten zu besiedeln. Darunter befinden sich zahlreiche Pionierarten, also Tiere und Pflanzen, welche auf die Besiedlung genau solcher Rohbodenstandorte spezialisiert sind. Die wirtschaftlichen Aktivitäten bei der Rohstoffgewinnung ahmen natürliche landschaftsformende Prozesse nach, die Lebensräume für Pionierarten schaffen. Während in unregulierten Flusssystemen Hochwasser für Sand- und Kiesbänke sorgten, sind dies in unseren Betriebsstätten Radlader und Bagger. Für die entsprechenden Pionierarten spielt es aber keine Rolle, wie der Lebensraum geschaffen wurde, solange nur die Lebensbedingungen geeignet sind.
Somit finden Pionierarten heute in unseren Gewinnungsstätten bedeutende Ersatz- bzw. Sekundärlebensräume und zählen hier sogar zu den Charakterarten. Beispiele für Pionierarten sind Amphibien wie die Gelbbauchunke und die Wechselkröte, oder Brutvogelarten wie der Flussregenpfeifer und die Uferschwalbe.